Ostsee-Möwen sind saisonale Kleptoparasiten
Möwen sind ja manchmal kackdreist - oder wer es wissenschaftlicher mag: Möwen sind saisonale Kleptoparasiten.
Denn: Sie klauen Tauchenten das Essen, wenn die mal wieder in der Gegend sind. Das haben Forscher am Stettiner Haff, der zweitgrößten Lagune der Ostsee beobachtet. Im Fachmagazin Ornithological Advances schreiben sie, dass die Möwen da sogar so kleptomanisch leben, dass sich ihr Speiseplan komplett ändert. Sind die Enten in der Gegend, fanden die Wissenschaftler im Kot der Möwen hauptsächlich Überreste von Muscheln, nicht mehr von Fischen.
Und das geht so: Die Enten tauchen nach ihrem bevorzugten Futter, Muscheln am Grund der Lagune. Wenn sie wieder an die Oberfläche kommen, warten da schon die Möwen, um ihnen die Schalentiere wegzuschnappen. Die Möwen erschließen sich so eine Nahrungsquelle, die sie ohne die Enten gar nicht nutzen könnten. Die scheinen aber auch dankbare Opfer zu sein. Laut den Forschern versuchen die Enten nicht mal, sich gegen den Mundraub zu wehren.