Die Schweiz will bald verbieten, Hummer in kochendes Wasser zu werfen. Die schwierige Frage bleibt: Wie kann man die Tiere so töten, dass sie dabei möglichst wenig leiden müssen?
Der lebende Hummer gehört in kochendes Wasser – so hat sich das bei den meisten Spitzenköchen durchgesetzt. Und das hat einen einfachen Grund: Das Fleisch soll möglichst frisch sein, wenn es auf den Teller kommt. Auch das deutsche Tierschutzgesetz erlaubt das: Die Hummer dürfen in kochendes Wasser geworfen werden – oder man tötet sie mit Elektroschocks.
Stromschläge töten schneller
Die Idee mit den Elektroschocks hatten vor knapp zehn Jahren Forscher der Uni Bristol. Eine Firma verkauft heute das entsprechende Gerät auch an Restaurants. Die lebenden Hummer werden dort in Salzwasser gelegt und mit einem Elektroschock getötet.
Hummer spüren etwas
Ob Hummer überhaupt in der Lage sind, so etwas wie „Schmerz“ zu empfinden, ist bis heute unklar. Seit einiger Zeit weiß man zumindest: Hummer haben ein Nervensystem, das auf Reize von außen reagiert. Forscher vom Alfred Wegener Institut haben mehrere Betäubungs- und Tötungsmethoden getestet und geschaut, wie lange das Nervensystem der Hummer noch reagiert. Dabei haben sie zwei Methoden entdeckt, die ihrer Ansicht nach Alternativen sein können zum kochenden Wasser: Bei der einen werden die Tiere mit CO2 benebelt. Bei der anderen werden sie in kaltes Wasser gesetzt, das langsam immer heißer wird. Dabei blieben die Hummer ruhig – bis zur Betäubung. Perfekte Methoden sind das laut den Forschern aber auch nicht.
"Solche Verfahren wirklich zu empfehlen, ist extrem schwierig. Alle haben so ein paar Pferdefüße. Aber man kann zumindest Hummer betäuben, das wissen wir jetzt."
Wer sicher sein will, dass ein Tier gar nicht leidet, sollte also weiter keinen Hummer essen – egal, mit welcher Methode er getötet wurde.