Wenn Polizeiarbeit rassistisch wird, liegt das vielleicht nicht immer an einem Polizisten oder einer Polizistin persönlich.

Zwei Forschende der Polizeiakademie Niedersachsen machen dafür auch manche Abläufe und Routinen im Alltag der Polizei verantwortlich. Sie haben ihre Untersuchungsergebnisse auf einer Online-Konferenz vorgestellt.

Aus ihrer Sicht kommt es zum Beispiel zu rassistischer Diskriminierung, wenn sich Beamtinnen bei Kontrollen nur auf ihre Polizeiberichte stützen - und sonst keine Erfahrungswerte haben. Als Beispiel wird genannt: Steht im Lagebild der Polizei, dass am Bahnhof vor allem junge Männer aus Albanien Kokain verkaufen, dann richte sich die Aufmerksamkeit bei Kontrollen auf Migranten. Ein anderer Punkt sei, dass in Einsatzbesprechungen wohl manchen Bevölkerungsgruppen pauschal etwas unterstellt werde - zum Beispiel dass Südeuropäer impulsiv seien oder arabische Männer polizeifeindlich.

Die Forschenden sagen, dass sie Vorschläge für andere Arbeitsabläufe bei der Polizei erarbeiten wollen - und dafür mit dem Innenministerium in Niedersachsen in Kontakt stehen.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse gibt es hier.