Wer schlecht drauf ist, sollte vielleicht häufiger Mozart, Beethoven oder Bach hören.

Dass sich Musik auf unsere Stimmung auswirken kann, ist schon oft gezeigt worden. Wie stark dieser Effekt sein kann, haben Forschende jetzt in einer neuen Untersuchung mit klassischer Musik gezeigt. Über ihre Studie berichten sie im Fachjournal Cell Reports.

Das Besondere: Die Teilnehmenden der Studie waren Patientinnen und Patienten mit Depressionen. Aber nicht nur das - Sie sprachen auf übliche Behandlungen wie Psychotherapie und Antidepressiva nicht an. Die Forschenden spielten ihnen klassische Musik vor und kontrollierten dabei ihre Hirnströme. Dabei zeigte sich, dass sich die Stimmung der Patientinnen und Patienten tatsächlich verbesserte.

Die antidepressive Wirkung der Musik entstand laut den Forschenden dadurch, dass sich die neuronalen Schwingungen in zwei Bereichen des Gehirns synchronisierten - und zwar im Hörzentrum und im Belohnungszentrum. Vereinfacht gesagt: Die Gehirnströme schwangen im Gleichklang.

Die Forschenden hoffen, dass ihre Ergebnisse zu neuen Therapien bei Menschen mit schweren Depressionen beitragen. Ihren Angaben nach leiden 4,4 Prozent der Weltbevölkerung an Depressionen. Ungefähr die Hälfte der Patienten mit schweren Depressionen werden als therapieresistent eingestuft.