Mit einem relativ neuen Verfahren könnten Erbkrankheiten verhindert werden - aber vielleicht auch Designer-Babys geschaffen werden.
Forscher aus den USA haben es mit einer Labormethode geschafft, bei menschlichen Embryonen einen Fehler im Erbgut zu beheben. Es ging um eine Genmutation, durch die das Kind eine Herzmuskelverdickung bekommen hätte. Die Forscher haben Spermien eines Mannes mit diesem Erbgutfehler in Eizellen gegeben. Unter normalen Umständen hätte in Folge etwa die Hälfte der so entstehenden Embryonen den Erbgutfehler in sich gehabt, die andere Hälfte nicht.
Doch die Forscher gaben mit den Spermien noch eine Substanz in die Eizelle, die die DNA aufschneiden und exakt diesen Fehler im Erbgut entfernen sollte.
Dadurch erhöhte sich die Quote gesunder Embryonen ohne Fehler auf knapp drei Viertel. Andere Teile des Erbguts sollen dadurch nicht geschädigt worden sein.
Das ist nicht das erste Mal, dass Forscher das Erbgut von Embryonen mit dieser Labormethode verändern. Doch die Autoren der neuen Nature-Studie haben einige Probleme mit der Methode gelöst und hatten deswegen mehr Erfolg als andere Forscher vorher. Die Embryonen wurden nach einigen Tagen zerstört.
Bei deutschen Forschern und Ethikern traf das Ergebnis auf ein geteiltes Echo: Ein Ethiker sprach von unseriösen Heilsversprechungen, eine Kollegin von ihm sagte dagegen, die Studie zeige die Umsetzbarkeit der Technik. Ob das wünschenswert sei, hänge vom Einzelfall ab. In Deutschland sind solche Versuche verboten.