Aerosole spielen bei der Übertragung des Coronavirus eine wichtige Rolle und sind vor allem in geschlossenen Räumen ein Problem: die winzig kleinen Tröpfchen entstehen beim Sprechen und können stundenlang in der Luft hängen bleiben.

Forschende der Bundeswehr-Universität in München haben jetzt eine Möglichkeit gefunden, wie man die Aerosol-Konzentration in der Raumluft deutlich reduzieren kann – und zwar mit einem handelsüblichen, mobilen Luftreiniger. Bei Versuchen in einem 80 Quadratmeter großen Raum konnten sie so den Anteil der Aerosole in der Luft innerhalb von sechs Minuten halbieren.

Auch als der Luftreiniger im Dauerbetrieb lief, blieb die Aerosol-Konzentration laut den Forschenden gering. Sie halten solche Systeme für eine sinnvolle technische Lösung, um das Infektionsrisiko in Räumen zu reduzieren, vor allem, wenn man nicht lüften kann. Dafür müssten Reinigungsanlagen aber wie das Gerät im Test mit einem speziellen Filter ausgerüstet sein, der auch Partikel bis zu einer Größe von 0,1 Mikrometer abfangen kann – so klein sind Coronaviren. Außerdem muss der Filter regelmäßig auf 100 Grad erhitzt werden, damit er nicht selbst zur Virenschleuder wird.

Vor einer direkten Tröpfcheninfektion bei Unterhaltungen über kurze Entfernungen oder durch Anhusten schützt der Raumfilter laut den Forschenden übrigens nicht. Deshalb bleiben Abstand halten und Mund-Nasen-Schutz weiter wichtig.