Durch die Corona-Pandemie hat in den ersten Monaten in Deutschland jede dritte Person Einkommen verloren.
Eine repräsentative Befragung der Hans-Böckler-Stiftung unter tausenden Menschen im Juni hat ergeben, dass es die ohnehin schon Armen besonders hart getroffen hat. Die Hälfte aller Befragten mit weniger als 900 Euro netto im Monat berichteten von Einkommensverlusten. Gleichzeitig hatte nur jede vierte Person Verluste, die sonst über 4500 Euro monatlich verdient.
Menschen in Minijobs und Leiharbeit besonders betroffen
Laut den Sozialforschenden hatten Menschen in Minijobs, Leiharbeit und Selbstständigkeit am häufigsten finanzielle Einbußen. Außerdem eher Eltern und eher Menschen mit Migrationshintergrund.
Die Betroffenen bewerteten die soziale Ungleichheit in Deutschland als größer als andere. Sie sahen auch die Einschränkungen der Corona-Schutzmaßnahmen kritischer. 45 Prozent stimmten der Aussage zu, dass Reiche und Mächtige damit ihre Interessen durchsetzen.
Jugendarbeitslosigkeit könnte steigen
Eine andere aktuelle Studie vom Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie prognostiziert, dass durch die Pandemie-Folgen die Jugendarbeitslosigkeit ansteigen wird. Die Analyse geht von bis zu 40 Prozent mehr arbeitslosen junge Menschen aus.
Grundsätzlich sind Geringqualifizierte am stärksten betroffen, aber im Verhältnis nehme der Anteil an Leuten mit Hochschulabschluss am stärksten zu. Außerdem treffe die Corona-bedingte Jugendarbeitslosigkeit Männer stärker als Frauen.