Nicht jede Mauer verdient auch ihren Namen.

Zum Beispiel haben Archäologinnen und Archäologen starke Zweifel, ob die Dschingis-Khan-Mauer so heißen sollte. Sie ist ein Abschnitt der Großen Mauer, ganz im Norden Chinas. Früher gingen Forschende davon aus, dass die Dschingis-Khan-Mauer gebaut wurde, um im 13. Jahrhundert mongolische Krieger aufzuhalten.

Mittlerweile sind Archäologinnen und Archäologen aber der Meinung, dass dieser Mauerabschnitt schon früher entstand – lange vor der Bedrohung durch Dschingis Khan. Ein Team aus Israel bestätigt diese These. Gebäude, die die Forschenden entlang der Grenzmauer fanden, dienten offenbar keinem militärischen Zweck. Sie waren nicht auf strategisch wichtigen Erhöhungen gebaut. Möglichweise handelte es sich eher um Grenzposten und Ställe.

Die Forschenden vermuten, dass die Mauer errichtet wurde, um hungrige Nomaden aus der Steppe abzuhalten. Schriftstücke deuten außerdem daraufhin, dass zu dieser Zeit ein Ausfuhrverbot für Eisenwaren galt. Möglicherweise sollte auch das mithilfe der Grenzmauer durchgesetzt werden.