Häuser schützen vor Wind und Wetter. Aber welchen Einfluss haben Klimaveränderungen auf die Architektur?

Damit haben sich Forschende der Nanjing-Universität in China auseinandergesetzt. Und sie haben sich den Teil von Gebäuden genauer angeschaut, der besonders Wettereinflüssen ausgesetzt ist - nämlich das Dach. In ihrer Analyse, wie sich die traditionell geschwungenen Dächer in der chinesischen Architektur über die Jahrhunderte verändert haben, stellten sie fest: Je kälter das Klima, desto steiler fiel die Dachneigung aus, damit Schnee zum Beispiel leichter runterrutschen konnte.

Die Forschenden dokumentieren, dass Dächer in China vor allem in den Kälteperioden im 12. Jahrhundert und zwischen dem 14. und Mitte des 18. Jahrhunderts steiler gebaut wurden. In längeren Wärmeperioden seien die Dächer deutlich flacher ausgefallen.

Die Forschenden zeigen auch: Die klimatischen Veränderungen haben auch in der Vergangenheit nicht sofort die Architektur verändert - sondern waren meist mit einer Verzögerung von etwa 30 Jahren zu beobachten.