Das gilt laut einer neuer Studie für Buntspechte. Die Vögel leben zum Teil in monogamen Partnerschaften, zum Teil aber auch in Brüte-Gemeinschaften. In denen teilen sich zwei bis drei Männchen oder Weibchen jeweils eine Partnerin oder einen Partner, zeugen gemeinsam Nachwuchs, den sie auch gemeinsam ausbrüten und versorgen.
Ein Wissenschaftsteam hat jetzt herausgefunden, dass die polygamen Spechte deutlich länger leben als die monogamen Spechtpaare – wahrscheinlich, weil die Brüte-Gruppen sich bessere Territorien mit größeren Nisthöhlen und viel Nahrung sichern können und die Eltern durch die Arbeitsteilung weniger Stress haben.
Polygame Männchen zeugten mehr Nachwuchs
Und: Die polygamen Männchen zeugten im Schnitt in ihrem Leben 50 Prozent mehr Küken als die monogamen. Sie hatten zwar pro Jahr weniger Nachwuchs mit der geteilten Partnerin, aber das machte ihre längere Lebenszeit wieder wett. Bei den Weibchen machte es für die Gesamtzahl an Küken keinen Unterschied, ob sie in einer Partnerschaft oder Gruppe lebten.
Weiterer Vorteil: entspannteres Leben
Bisher dachte man, dass die Spechte in den Brüte-Gruppen geringere Fortpflanzungs-Chancen in Kauf nehmen, um ein sichereres und entspannteres Leben zu haben. Die aktuellen Ergebnisse werten die Forschenden so, dass das gemeinsame Kinderkriegen Vorteile für beides hat, also sowohl das schönere Leben als auch die Fortpflanzung.
Für die Studie hat das Team Daten von wild lebenden Buntspechten in einem Naturschutzgebiet in Kalifornien ausgewertet, die über 50 Jahre gesammelt wurden.