In Brasilien wird so viel Regenwald abgeholzt wie seit zehn Jahren nicht.
Die BBC berichtet über Zahlen aus dem brasilianischen Umweltministerium. Demnach wurden zwischen August 2017 und Juli 2018 insgesamt 7900 Quadratkilometer gerodet. Das entspricht einer Fläche, die gut drei Mal so groß ist wie das Saarland. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Abholzung des Regenwalds damit um fast 14 Prozent gestiegen.
Als Grund nennt Brasiliens Umweltminister insbesondere die illegale Abholzung und organisierte Kriminalität. Zu den Gebieten, in denen besonders viele Bäume gefällt wurden, gehört der Bundesstaat Mato Grosso - wo ein Großteil von Brasiliens Getreide angebaut wird. Kritikern zufolge wird der Regenwald dort der wachsenden Landwirtschaft geopfert.
Abholzung schon seit Jahrzehnten
Tatsächlich wurde in den 90er und früher 2000er Jahren noch deutlich mehr brasilianischer Regenwald abgeholzt als in den letzten Jahren. Allerdings war die Abholzung auch schon mal geringer als heute - zum Beispiel im Jahr 2012.
Der Regenwald in der Amazonasregion ist der größte der Erde. Ein Großteil des Walds liegt auf brasilianischem Staatsgebiet. Der neu gewählte Präsident Jair Bolsonaro hatte im Wahlkampf angekündigt, eine Straße durch den Regenwald asphaltieren zu lassen. Er überlegt außerdem, das Umwelt- mit dem Landwirtschaftsministerium zu fusionieren.
