Aber die Seegraspflanzen scheinen auch eine Art Putzkolonne zu sein.
Mehreren Untersuchungen zufolge gibt es im Wasser in den Seegraswiesen deutlich weniger Krankheitserreger als außerhalb der Wiesen. Das liegt wohl nicht nur an Stoffen, die Seegras selbst produziet, sondern auch an den nützlichen Bakterien und Pilzen, die auf den Seegras-Blättern und -wurzeln leben.
Das konnte ein Forschungsteam vom Geomar-Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung zeigen, bei Mikroorganismen von der Oberfläche von Seegras aus der Ostsee.
Durchfallkeime abgetötet
In Laborversuche töteten die nützlichen Bakterien auch solche Erreger ab, die Krankheiten bei Mensch und Fischen verursachen - zum Beispiel Durchfallkeime, Choleraerreger und multiresistente Krankenhauskeime.
Manche Seegras-Bakterien waren sogar wirksamer als Antibiotika-Medikamente. Und: Einige Wirkstoffe, die die Mikroorganismen produzieren, kennt die Wissenschaft noch gar nicht; man könnte daraus in Zukunft also vielleicht neue Antibiotika entwickeln.