Froschzunge hat Superkräfte
Die Rede ist vom südamerikanischen Schmuckhornfrosch. Der entwickelt nämlich erstaunliche Kräfte beim Fangen seiner Beute und zwar mit der Zunge. Bisher war man davon ausgegangen, dass der Schleim auf der Zungenoberfläche für diese Superkräfte zuständig ist. Forscher der Kieler Universität haben das jetzt widerlegt und herausgefunden, dass sogar weniger Schleim für bessere Haltkräfte sorgt.
Für ihr Experiment haben sie den Fröschen hinter einer Glasscheibe Beutetiere präsentiert. Beim Versuch, sie zu fangen, haftete die Froschzunge am Glas - unter anderem wurden die Kräfte beim Zurückziehen gemessen. Mit weniger Schleim auf der Zunge, erreichten die Frösche dabei höhere Kräfte. Die waren zum Teil so groß, als würde ein 80 Kilogramm schwerer Mann 110 Kilogramm in wenigen Millisekunden mit der Zunge vom Boden heben.
Die Wissenschaftler gehen jetzt davon aus, dass neben dem Schleim auch die Beschaffenheit der Zungenoberfläche eine wichtige Rolle spielt. Sie wollen den Haftmechanismus jetzt noch besser erforschen und so zum Beispiel für technische Anwendungen interessant machen.
Sie haben ihre Studie im Fachmagazin "Scientific Reports" veröffentlicht.
