Hauskatzen gelten schon länger als große Gefahr für die Biodiversität in Städten.
Studien zeigen, dass sie jedes Jahr Milliarden Vögel und kleine Säugetiere töten. Naturschützer fordern deshalb schon länger, Hauskatzen nur in der Wohnung zu halten und die Zahl der verwilderten Hauskatzen zu verringern. Eine neue Studie liefert ihnen jetzt noch mehr Argumente: Hauskatzen töten gemessen an der Fläche, die sie durchstreifen, zwei bis zehn Mal so viele Tiere wie wildlebende Raubtiere in freier Natur.
Forschende hatten unter anderem in den USA, Großbritannien, Australien und Neuseeland 900 Hauskatzen mit GPS-Trackern ausgerüstet und festgestellt, dass die meisten nur ein kleines Revier hatten. Dort wilderten sie aber ziemlich stark. Nach Ansicht der Forschenden ist das gerade in Städten ein großes Problem. Im Schnitt erlegten die Freigänger-Katzen dreieinhalb Beutetiere pro Monat. Geschätzt gibt es bis zu 600 Millionen Hauskatzen weltweit. In Australien sind auch ausgewilderte Katzen für andere Tiere ein großes Problem, vor allem für Vögel und Echsen.
Katzen nicht aus dem Haus lassen?
In Deutschland sprechen sich Natur- und Vogelschützer nicht dafür aus, Katzen komplett in der Wohnung zu halten. Aber sie sagen trotzdem, dass das Beutemachen der Katzen ein großes Problem sei. Einer Schätzung zufolge töten Katzen in Deutschland jährlich rund 30 Millionen Vögel. Dazu kommen Mäusearten, Maulwürfe, Fledermäuse, Fische, Frösche, Libellen, Schmetterlinge, Eidechsen und Blindschleichen.
Naturschützer haben mehrere Vorschläge, um das Problem kleiner zu machen. Zum Beispiel könnte der Jagd- und Spieltrieb der Katzen befriedigt werden, indem man mit ihnen viel spielt und auch in der Wohnung Spielmöglichkeiten bietet. Und in den Monaten April und Mai sollten Hauskatzen weniger oder nur mit Warn-Glöckchen rausgelassen werden, weil draußen viele Jungvögel unterwegs sind, die noch nicht gut fliegen können.