Für den Geschmack von Bier ist vor allem der Hopfen wichtig - das Malz aus der Gerste dagegen für den Gärprozess.
Aber Forscher der Oregon State University finden, man sollte auch die Gerste im Bier geschmacklich nicht unterschätzen. Sie bekommen von der Bierindustrie finanzielle Förderung, um im Anbau mit Gerstensorten zu experimentieren. Jetzt haben die Forscher in einem Fachjournal erste Ergebnisse publiziert. Sie stellten fest, dass man den Geschmack über die Gerste deutlich beeinflussen kann. Eine Sorte ("Golden Premise") sorgte für Geschmacksnoten in Richtung Frucht, Blume oder Gras - eine andere Gerstensorte ("Full Pint") mehr in Richtung malzig-geröstet. Dabei spielten die Gene der Gerste eine größere Rolle als das Anbaugebiet. Die Forscher kreuzten die Sorten auch und machten DNA-Analysen, um herauszufinden, an welchen Genen der Geschmack hängt.
Die Forscher rechnen nicht damit, dass wir im Laden oder Pub bald völlig neue Biersorten finden werden. Sie können sich aber vorstellen, dass Craftbrauer neue Biere für Kenner entwickeln.