Sie verspricht "wahre Fakten über Rechtspopulisten" - und zwar vollautomatisch: Die Browser-Erweiterung "De-Fakeator" aus dem Hause Jan Böhmermann.
Das ganze funktioniert so: Einmal installiert, durchsucht das Programm automatisch aufgerufene Webseiten nach Schlüsselwörtern - und ergänzt die dann optisch perfekt um eigenen Text. Der Name "Horst Seehofer" bekommt zum Beispiel den Zusatz "Will sich bis zur letzten Patrone gegen Einwanderung in deutsche Sozialsysteme wehren".
Das mit der "letzten Patrone" hatte Seehofer tatsächlich gesagt - 2011 beim politischen Aschermittwoch seiner Partei. Böhmermann erklärt sein Tool hier auch nochmal selbst.
Die Browser-Erweiterung funktioniert so gut, dass sie jetzt auch für Beschwerden beim Deutschlandfunk gesorgt hat. Ein Hörer kritisierte, dass in einem verschriftlichten Interview US-Präsident Donald Trump den Zusatz "der gerne Behinderte nachäfft" bekam - obwohl das keiner der Interviewpartner gesagt habe. Zum Beweis schickte er einen Screenshot der Passage - und sorgte damit erstmal für einige Aufregung in der Redaktion, die sich den Zusatz nicht erklären konnte.
Nach einigen Tagen kam der Hörer selbst hinter das Rätsel: Er hatte schlicht vergessen, den De-Fakeator installiert zu haben.