Das Weltall dehnt sich aus - das heißt, dass sich Galaxien voneinander entfernen.

Wie schnell das geht, errechnen Astronomie-Forschende mit der Hubble-Konstante, die von einer proportionalen Geschwindigkeitszunahme ausgeht: Wenn zum Beispiel Galaxie A doppelt so weit von der Erde entfernt ist wie Galaxie B, wächst ihre Distanz auch doppelt so schnell. Allerdings stimmt die Rechnung nur in der Theorie. In der Praxis entfernen sich zum Beispiel explodierende Sterne viel schneller von der Erde.

Dafür hat ein Team der Unis Bonn, Prag und Saint Andrews in Schottland jetzt eine neue Erklärung: Die alte Hubble-Konstante geht noch davon aus, dass immer gleich viel Materie im Weltall verteilt ist und damit eine gleiche Anziehungskraft. Die Erde befindet sich allerdings in einer Art Blase mit wenig Materie - vergleichbar mit einer Luftblase in einem Kuchen. Um die Blase herum ist die Dichte höher. Und von ihr gehen Schwerkräfte aus, die die Galaxien in der Blase an ihren Rand ziehen. Daher entfernen sie sich schneller von der Erde, als nach der Hubble-Konstante zu erwarten wäre.