Durch eine EU-Reform bei Tierarzneimitteln könnte es schwierig mit der Medizinversorgung von Aquarienfischen werden.
Ein Beispiel: Die Weißpünktchenkrankheit zählt zu den häufigsten Krankheiten bei Zierfischen. Sie kann tödlich enden und wird ausgelöst von einzelligen Parasiten. Erfahrene Aquarienbesitzerinnen und -besitzer wissen, woran sie einen Befall im Becken erkennen. Bislang können sie das passende Medikament für Guppy und Co einfach in der Fachhandlung kaufen. Möglicherweise aber nicht mehr lange.
Verschreibungspflicht kommt
Denn ab 2027 werden in der Europäischen Union auch bei Tierarzneimitteln alle Wirkstoffe gegen Krankheitskeime wie Bakterien, Viren, Pilze und Einzeller verschreibungspflichtig. Auf diese Weise will die EU verhindern, dass sich Resistenzen noch schneller ausbreiten und noch mehr Wirkstoffe gegen Erreger unwirksam werden.
Fachleute warnen allerdings vor einer Versorgungslücke bei Zierfischen. Ihnen zufolge gibt es in Deutschland zu wenige spezialisierte Tierärzte. Außerdem müssten die Präparate in einem aufwändigen Verfahren zunächst offiziell zugelassen werden. Unklar ist, ob sich der Aufwand für Wirkstoffhersteller lohnt.
In deutschen Haushalten stehen mehr als zwei Millionen Aquarien.
