Die Auswirkungen des Klimawandels lassen sich besonders in den Polarregionen schon jetzt beobachten.
In einem Punkt hat das schmelzende Eis aber sein Gutes - und zwar für die Eisbären. Die tragen weniger Quecksilber in sich als früher, schreiben US-Forscher in einem Fachmagazin. Sie haben Haarproben von Eisbären im Nordpolarmeer untersucht, von 2004 bis 2011. In diesem Zeitraum ist zumindest bei den männlichen Tieren die Quecksilber-Belastung deutlich zurückgegangen.
Die Wissenschaftler begründen das damit, dass das schmelzende Eis die Bären dazu bringt, mehr Zeit auf dem Festland zu verbringen. Und dort fressen sie nicht mehr so viele Ringelrobben wie bisher, sondern ernähren sich häufiger von Wal-Kadavern, die sie an der Küste finden. Im Gegensatz zu den fischfressenden Robben ernähren sich die Wale von Plankton und sind deshalb weniger mit Quecksilber belastet. Quecksilber ist giftig und schadet unter anderem dem Hirn, den Organen und dem Immunsystem.
Quecksilberbelastung ist auch ein menschgemachtes Problem
Für die Wissenschaftler zeigt dieser Befund vor allem, dass die Auswirkungen des Klimawandels sehr komplex sein können.
Langfristig werden die Eisbären durch ihre neue Nahrungsquelle aber wahrscheinlich wieder in Schwierigkeiten geraten. Länger an Land zu bleiben, heißt nämlich auch: länger in der Nähe von Menschen. Und das birgt Probleme für die Bären und die Menschen.