Wer lässt sich schon gern von Menschen einfangen? Eisbären jedenfalls nicht.

Um deren Population in der Arktis besser zu überwachen und zu schützen, haben sich Wissenschaftler jetzt etwas ausgedacht: Sie haben es geschafft, DNA aus Eisbären-Spuren zu gewinnen. Dafür sammeln sie den Schnee ringsum die Fußspur ein und schmelzen ihn. So können sie Hautzellen gewinnen und darüber die DNA des Eisbären analysieren - ohne den Bären selbst zu nahe zu kommen. Zwar war die DNA-Konzentration in den Proben relativ gering, aber es war trotzdem möglich aus fast 90 Prozent der gesammelten Eisbär-Proben Kern-DNA zu gewinnen.

Umwelt-DNA ist leichter zu bekommen

Diese Art, Proben zu sammeln, nennt man Umwelt-DNA. Bei anderen Tieren wird zum Beispiel Kot gesammelt, um an DNA-Proben zu kommen. Zwar ist die Erfolgsrate, tatsächlich eine gute DNA-Sequenz aus einer solchen Probe zu gewinnen, geringer, dafür lässt sich die Probe aber viel leichter sammeln, ohne die Tiere zu stören.

Im Fall der Eisbären ist es nicht nur mühsam, zeitaufwendig und gefährlich, ihnen wegen der DNA hinterherzujagen. Es gibt auch immer wieder Kritik verschiedener Inuit-Gruppen an den invasiven Methoden der Wissenschaft.