Die sogenannten Qumran-Schriftrollen zählen zu den wichtigsten archäologischen Funden des 20. Jahrhunderts.

Zu den mehr als 2.000 Jahre alten Schriftstücken, die in der Wüste am Toten Meer entdeckt wurden, gehören unter anderem die frühesten bekannten Bibeltexte aus dem Alten Testament. Wer die Texte geschrieben hat, war bisher allerdings ein Rätsel. Es ist schwierig, die Handschriften mit dem bloßen Auge zu vergleichen, denn die Schreiber damals achteten darauf, möglichst einheitlich zu schreiben, vor allem wenn es um bedeutende Texte ging.

Außerdem sind die Texte zum Teil sehr lang. Ein Wissenschaftsteam von der Uni Groningen in den Niederlanden hat deshalb jetzt für eine Studie im Fachjournal Plos ONE eine Künstliche Intelligenz zum Vergleichen der Handschriften eingesetzt. Die analysiert zum Beispiel die Kurven der Buchstaben und die Dicke der Linien. Dabei ist unter anderem herausgekommen, dass die sogenannte Große-Jesaja-Schriftrolle nicht von einer, sondern von zwei Personen mit sehr ähnlichem Schreibstil verfasst wurde. Die Forschenden wollen mit der KI jetzt noch mehr Fragmente untersuchen. Sie hoffen, dass sie auf diese Weise herausfinden, ob verschiedene Verfasser vielleicht an gemeinsamen oder verschiedenen Schulen ausgebildet wurden.