Das Leben in Gefangenschaft tut einem Schwertwal - oder Orca - nicht gut.

Das weiß man eigentlich - aber wie schlecht genau es den Tieren gesundheitlich geht, zeigt jetzt die Studie eines internationalen Forscherteams. Einige der Wissenschaftler waren früher Orca-Trainer. Sie haben das Gebiss von 29 Schwertwalen untersucht, die in Aquarien in Spanien und den USA leben. Ergebnis: Kein einziger Wal hatte gesunde Zähne - und zwei Drittel hatten mittlere bis schwere Schäden. Diese Schäden entstehen, weil die Wale auf Beton- oder Stahlteilen rumkauen. Knapp zwei Drittel der Wale hatten laut der Studie auch schon mindestens einmal eine Art Wurzelbehandlung.

Anders als beim Menschen werden die Löcher, die dabei in den Zahn gebohrt werden, aber nicht aufgefüllt, sondern bleiben offen und müssen regelmäßig mit Chemikalien ausgespült werden. Außerdem müssen die Wale deshalb häufiger mit Antibiotika behandelt werden, was laut den Forschern ihrem Immunsystem schadet. Sie sagen, dass der schlechte Zustand der Zähne auch ein Hinweis darauf ist, dass es den Orcas auch insgesamt schlecht geht - ganz zu schweigen davon, dass sie vermutlich auch starke Zahnschmerzen haben.