Die Vorfahren der heutigen Aborigines sind vor rund 50 Millionen Jahren von indonesischen Inseln aus nach Australien gelangt.
Die Überfahrt war aber vermutlich nicht allein von Meeresströmungen und dem Zufall gelenkt. Das sei bei den damaligen Strömungen kaum möglich gewesen, zeigen Computersimulationen von Forschern der australischen James Cook University. Die Menschen müssen ihre Flöße also gezielt dorthin gepaddelt haben. Zu der Zeit lag der Meeresspiegel allerdings auch 75 Meter tiefer als heute. Das heißt, die Küstenlinie Australiens reichte deutlich näher an Indonesien heran. Manche Ausläufer Australiens waren nur 87 Kilometer von der Küste der indonesischen Insel Timor entfernt. Laut den Forschern müssen sie von Bergen auf Timor sichtbar gewesen sein.
Zudem legen Genstudien nahe, dass die erste Population, die Australien erreichte, rund 100 Menschen umfasst haben muss. Die Forscher glauben deshalb nicht, dass eine so große Gruppe zufällig an die Küste eines anderen Kontinents angespült wird. Sie gehen davon aus, dass die Vorfahren der Aborigines schon gut entwickelte Navigationsfähigkeiten besessen haben.
