200 Meter unter dem Eis, in den dunklen, kalten und stillen Lebensräumen unter dem Schelfeis der Antarktis ist mehr los als gedacht!

Forschende des Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung haben mit heißem Wasser zwei Löcher in das Schelfeis nahe der Neumayer-Station gebohrt und Proben vom Meeresboden gesammelt. Darin fanden sie unerwartet viel Leben: 77 verschiedene Tierarten, unter anderem säbelförmige Moostierchen und Kalk-Röhrenwürmer. Damit ist die Artenvielfalt größer als bei vielen Proben, die im offenen Wasser genommen wurden.

Algen als Hauptnahrungsmittel

Laut dem Team ist bemerkenswert, dass in der Dunkelheit unter dem dicken Eis keine Pflanzen oder Algen wachsen. Trotzdem ernähren sich die meisten der dort vorkommenden Lebewesen von Mikroalgen. Die Forschenden schreiben, dass es genügend Algen geben muss, die vom offenen Wasser unter das Schelfeis gespült werden. Das offene Meer ist drei bis neun Kilometer von der Stelle entfernt, an der die Proben entnommen wurden.