Wer schon mal in Amsterdam war, der kennt bestimmt auch das Rotlichtviertel mit fast nackten Prostituierten hinter großen Fensterscheiben.
Heute eröffnet der Bürgermeister von Amsterdam das Bordellkollektiv "My Red Light", das von der Stadt selbst ins Leben gerufen wurde. Das Ganze ist ein Projekt, das Prostituierten helfen soll. 14 Fenster in vier verschiedenen Gebäuden stellt die Stadt zur Verfügung, 40 Prostituierte sollen dort - selbstbestimmt - arbeiten können. Außerdem sollen sie lernen, ihr Business selbst zu managen.
Die Stadt hofft, dass das Bordell den Prostituierten hilft, von Zuhältern wegzukommen und dass so langfristig ein neues, legales System für Prostitution geschaffen wird. Kritiker bezweifeln aber, dass das funktioniert.
In den Niederlanden ist Prostitution seit 17 Jahren legal. Die Politiker hatten gehofft, dass dadurch eine "saubere" Sexindustrie entsteht, mit unabhängigen Prostituierten. Das hat nicht geklappt, Amsterdam ist noch immer ein wichtiger Umschlagplatz für Menschenhandel. Die Stadt hatte auch versucht, Bordelle wieder zu schließen. Das hatte die Situation der Prostituierten aber verschlechtert.