Phantomschmerzen sind für Menschen mit Amputationen oft ein großes Problem.
Für sie fühlt es sich zum Beispiel so an, als ob ihr amputierter Arm schmerzt oder unangenehm verdreht ist. Forschende aus Zürich und Lausanne arbeiten daran, Phantomschmerzen mit Stomimpulsen zu bekämpfen. Sie haben bei zwei Patienten mehrere Elektroden in den Oberschenkel implantiert, die den Ischiasnerv stimulieren. Über mehrere Wochen lösten sie immer wieder ähnliche Empfindungen aus, wie sie beim Gehen entstehen würden. Dadurch verschwanden die Phantomschmerzen bei einem Patienten ganz, bei einem anderen wurden sie deutlich reduziert.
Danach gingen die Forschenden noch einen Schritt weiter: Sie verkabelten die Elektroden mit Beinprothesen. An den Prothesen brachten sie Drucksensoren an, in der Fusssohle und im Kniegelenk. Die Patienten bekamen danach ein Gefühl für die Kniebewegung und den aufsetzenden Fuß. Wie im Fachblatt "Nature Medicine" steht, bewegten sie sich dadurch sicherer, schneller und natürlicher und waren weniger erschöpft. Der Hauptautor will die Prothese jetzt weiterentwickeln, damit Patienten sie auch zu Hause und für längere Zeit nutzen können.