Die meisten Wirbeltiere haben etwas gemeinsam: Ihre Vorfahren hatten irgendwann vor vielen Millionen Jahren alle mal fünf Finger.
Nur für Amphibien schien das nicht zu stimmen. Schon ihre Vorläufer hatten, so stand lange fest, nur vier Finger, genau wie heute z.B. Frösche und Salamander. Doch der Fund eines Forschungsteams aus Deuschland und Polen deutet jetzt darauf hin, dass das gar nicht stimmt.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Bonn und Opole haben die Überreste eines Metoposaurus untersucht, ein molchähnlicher Verwandter der Amphibien, der vor mehr als 220 Millionen Jahren im Wasser lebte und bis zu drei Meter lang werden konnte. Ausgegraben wurden die Knochenfragmente im Südwesten Polens. Gut erhalten war der linke Vorderlauf. Bei ihm wurde ein fünfter Fingerknochen nachgewiesen.
Aus Sicht der Forschenden ist das vor allem für die Erforschung der Abstammung von Lebewesen wichtig. Z.B. wurde bisher bei fossilen Abdrücken mit fünf Fingern davon ausgegangen, dass es sich nicht um Vorfahren der Amphibien handeln könne. Diese Annahme könnte falsch sein.