In diesem Fall passt das Bild der Zeitbombe eigentlich ganz gut.
Das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel hat ermittelt, wie viele Giftstoffe alte Munition auf dem Meeresgrund der Ostsee schon freigesetzt hat. Das Ergebnis: Es sind bisher wohl 3000 Kilogramm giftige Chemikalien - Tendenz steigend.
Denn am Grund der Ostsee vor der deutschen Küste liegen nach Schätzungen 300.000 Tonnen alte Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Da zum Beispiel Patronenhülsen durchrosten, gelangen Giftstoffe wie TNT, Quecksilber oder Blei ins Meer. Das haben die Forschenden in Wasserproben nachgewiesen.
Sie fordern, dass die alte Munition geborgen werden muss - auch, weil sie durch steigende Wassertemperaturen durch den Klimawandel schneller rosten könnte. Da vieles damals gezielt im Meer versenkt wurde, sind die Stellen im Meer laut Geomar bekannt.