Für diese Theorie sprechen jetzt auch Funde einer Archäologin der Uni Wien. Sie hat mit ihrem Team das rund 5000 Jahre alte Grabmal der Königin untersucht.
Die Forschenden berichten, dass sie unter den Grabbeigaben hunderte Weinkrüge fanden. Die unterstreichen, wie wichtig Meritneith gewesen sein muss. Auf Inschriften ist außerdem zu lesen, dass sie in der Regierung der ersten Dynastie eins der wichtigsten Ämter hatte: Sie war für die Staatskasse zuständig. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie auch das Staatsoberhaupt war.
Bis jetzt sind nur wenige Frauen bekannt, die allein über das alte Ägypten herrschten, also nicht an der Seite eines Mannes. Eine von ihnen war die Pharaonin Hatschepsut, die rund 2000 Jahre nach Meritneith lebte.
Zum Grabmal von Meritneith gehören auch mehr als 40 Gräber von Dienern und Angehörigen des Hofstaats. Neue Ausgrabungsmethoden zeigen jetzt, dass die Gräber wohl nach und nach angelegt wurden. Das widerspricht der These von Menschenopfern, also dass nach dem Tod eines Pharaos all seine Bediensteten getötet wurden.