Menschen mit Alkoholproblem wollen sich einfach nur den Frust wegsaufen? So einfach ist es nicht.

Das zeigt eine Studie im American Journal of Psychiatry. 232 Personen haben dafür auf ihrem Smartphone in kurzen Zeitabständen beschrieben, wie es ihnen geht - während sie getrunken haben und auch in einer nüchternen Phase. Einige Teilnehmende waren nicht nur alkoholsüchtig, sondern auch depressiv.

Bei allen reduzierte der Alkohol die negativen Gefühle. Viel größer waren aber die belohnende Wirkung des Alkohols und das Vergnügen, das die Leute empfanden. Bei den Alkoholsüchtigen war es stärker als bei Menschen ohne Sucht - und bei Menschen mit Depression ähnlich ausgeprägt wie bei Menschen ohne.

Die Forschenden schließen daraus, dass die Behandlungen von alkoholkranken Menschen angepasst werden müssen: Aktuell fokussieren sie darauf, Stress und depressive Symptome zu beseitigen. Es sei aber genauso wichtig, die positiv stimulierende Wirkung des Trinkens mitzudenken.