Alkohol ist Alltag - Alkoholprävention leider nicht.
So lässt sich der aktuelle Bericht der Weltgesundheitsorganisation für Europa zusammenfassen - und Deutschland kommt in dem Bericht auch nicht gut weg. Laut WHO tun die Behörden kaum etwas gegen schädlichen Alkoholkonsum, was Deutschland im internationalen Vergleich auf die letzten Ränge katapultiert.
Etwas konkreter sieht das für Deutschland so aus:
- Platz 26 von 30 untersuchten Ländern bei Maßnahmen gegen Alkohol am Steuer.
- Platz 23 von 29 für den Bereich Politik und Aufklärung.
- Vorletzter Platz (zusammen mit Österreich) von 29 in Sachen Alkoholprävention am Arbeitsplatz.
- Vorletzter Platz von 53 beim Bekämpfen von schädlichen Folgen von illegalem Alkohol.
Hier noch der Vergleich der Länder im Überblick.
Die Weltgesundheitsorganisation will mit ihrem Bericht erfassen, wie viel europäische Länder gegen Alkoholmissbrauch getan haben. Seit 1992 gibt es einen gemeinsamen Aktionsplan der EU gegen Alkoholmissbrauch.
"Alkohol ist zum Feiern da, ein Ritual, kirchliches Symbol und oft auch Routine. Hinter diesen oft verharmlosenden Gründen liegen Fakten: Alkohol schadet der Gesundheit und ist verantwortlich für geschätzt 3,3 Millionen Tote jedes Jahr. Bei Menschen zwischen 15 und 49 ist es der größte Risikofaktor."
Der WHO war es wichtig, überhaupt erstmal einen Vergleich zu haben und eine gute Methode dafür. Inhaltlich stellt sie fest, dass Regierungen tatsächlich Einiges gegen Alkoholmissbrauch tun können. Es gebe zum Beispiel einen Zusammenhang zwischen einer hohen Anzahl von Bars an einem Ort und von Alkohol am Steuer (dort, wo es viele Bars auf einem Fleck gibt, fahren mehr Menschen betrunken Auto). Gleichzeitig funktionieren laut WHO aber nicht alle staatlichen Maßnahmen. Russland hatte Wodka teurer gemacht. Das hat laut WHO allerdings nur dazu geführt, dass die Menschen auf illegalen, billigeren Alkohol umgestiegen sind.
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