Genitalverstümmelung bei Mädchen - in manchen afrikanischen und asiatischen Ländern ist das noch üblich.
In den letzten 30 Jahren sind die Zahlen aber zurückgegangen. Das schreiben Forscher aus Großbritannien und Südafrika im British Medical Journal. Sie haben Daten aus 29 Ländern ausgewertet. Dabei kam raus: Die größte Veränderung gab es in ostafrikanischen Ländern wie Kenia und Somalia. Im Jahr 1995 wurden dort im Schnitt mehr als 70 Prozent aller Mädchen beschnitten, 2016 waren es acht Prozent. Auch in Nord- und Westafrika sind es heute bedeutend weniger als in den 90ern. Im Jemen und im Irak sind die Zahlen dagegen leicht gestiegen.
Aus den Ergebnissen schließen die Forscher: Auch wenn nationale und internationale Initiativen gewirkt haben, gibt es immer noch Grund zur Sorge. Die großen Unterschiede zwischen einzelnen Ländern zeigten, dass es immer noch Risikofaktoren gibt. Zum Beispiel Mangel an Aufklärung, Geschlechterungleichheit und die Auffassung, dass Genitalverstümmelung auf dem Heiratsmarkt wichtig ist. Die Wissenschaftler schätzen, dass jedes Jahr rund drei Millionen Kinder in Afrika der Gefahr ausgesetzt sind, beschnitten zu werden.