Die Corona-Pandemie bricht mit allen Höflichkeitsritualen.

Wer das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus verringern will, sollte nämlich nicht nur aufs Händeschütteln verzichten, sondern auch darauf, seinen Gesprächspartner anzuschauen. Forschende aus Montpellier in Südfrankreich haben mit Hilfe von Laserstrahlen sichtbar gemacht, wie sich Aerosole beim Sprechen im Raum verteilen.

Das Ergebnis: Die kleinen Tröpfchen schafften locker zwei Meter und verbreiteten sich in einem Winkel von 40 bis 50 Grad vor der Person, die sprach - und zwar vor allem bei längerem Redefluss und bei Worten, die viele harte Konsonanten enthalten, wie "Peter Piper picked a peck". Deshalb empfehlen die Forschenden, nicht nur den Sicherheitsabstand einzuhalten, sondern immer deutlich seitlich versetzt zu stehen, wenn reden unvermeidlich ist. Außerdem gelte: Maske tragen - und viel lüften.

Vorsicht vor harten Konsonanten

Das hatten auch schon frühere Untersuchungen gezeigt, denn die Aeorosole reichern sich mit der Zeit in der Raumluft stark an. Auch bekannt war, dass harte Konsonanten wie T, K und vor allem P besonders viele Aerosole in die Luft schleudern. Das gilt auch, wenn jemand schreit. Deshalb warnen viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch davor, Fußballfans wieder in die Stadien zu lassen.

Auch die Sprache könnte aus diesem Grund einen Einfluss auf die Verbreitung des Coronavirus haben. Japanisch zum Beispiel kennt viel weniger harte Laute als Deutsch oder Englisch. Schon Studien beim Sars-Cov-1-Ausbruch 2003 in China hatten gezeigt, dass sich Japaner viel seltener ansteckten als US-Amerikaner.