Hormone spielen für unseren Schlaf eine große Rolle. Das Hormon Melatonin bereitet den Körper zum Beispiel auf die Nacht vor. Wir werden müde. Aber auch Geschlechtshormone verändern den Schlaf. Wir sprechen darüber, wann Frauen während des Zyklus besser und wann sie schlechter schlafen.
Hormone sind Botenstoffe, die ganz viele unterschiedliche Dinge in unserem Körper regeln. Cortisol, das "Stresshormon" macht uns zum Beispiel wach.
Wer einen Menstruationszyklus hat, kennt es häufig, dass auch Hormonschwankungen innerhalb des Monats zu unterschiedlich gutem Schlaf führen. Das liegt an den Östrogenen und am Progesteron.
"Generell scheinen Östrogene den Schlaf eher zu verbessern. Höhere Progesteronwerte wirken sich eher negativ aus."
Zu Beginn des Zyklus, also während der Menstruation, sind beide Hormone auf einem Tiefpunkt. “Das scheint keine schlechte Kombination für den Schlaf zu sein”, erklärt Schlafforscherin Christine Blume. Denn Menschen mit Menstruationszyklus berichten es auch so.
Guter Schlaf vor dem Eisprung
Aber da wären ja die Schmerzen, die viele während der Periode beschreiben. Die beeinflussen den Schlaf natürlich negativ. Und sie können auch wirklich Schlaf kosten. In einer kleinen Studie hat sich herausgestellt, dass Frauen durchschnittlich 30 Minuten Schlaf durch die Menstruation einbüßen. Dort ist man von einer Schlafdauer von sieben Stunden ausgegangen. Ist die Periode erst einmal überstanden, geht es für den Schlaf häufig aufwärts.
"Die erste Zyklusphase scheint für den Schlaf eine günstige zu sein. Wenn es auf den Eisprung zugeht, berichten Menschen mit Zyklus den besten Schlaf."
Auf Hormonebene ist es so, dass die Östrogene ansteigen. Studien haben gezeigt, dass höhere Östrogenlevel mit einer besseren Schlafeffizienz zusammenhängen. Das bedeutet, dass wir weniger wach im Bett liegen und der Schlaf auch weniger unterbrochen ist.
Nach dem Eisprung fallen die Östrogenwerte schnell ab, und das Hormon Progesteron steigt langsam an. Viele Frauen beschreiben in dieser sogenannten Lutealphase Veränderungen bei ihrem Schlaf. Vor allem in den Tagen kurz vor der Periode zeigt sich das.
"Es ist die Phase, in der Frauen häufiger als in anderen Zyklusphasen berichten, dass sie länger zum Einschlafen brauchen oder weniger gut schlafen."
Wichtig ist aber auch: Hormone sind nur ein Baustein von vielen, die den Schlaf beeinflussen. Jeder Zyklus ist anders und nicht auf jede Frau müssen diese Erfahrungen zutreffen. Dennoch lohnt es sich, mal darauf zu schauen, wie der eigene Körper in den verschiedenen Phasen des Zyklus reagiert. Denn allein das Wissen darüber, dass Veränderungen normal sind, kann helfen, entspannter zu sein und dadurch besser einzuschlafen.
In dieser Folge Über Schlafen sprechen Schlafforscherin Christine Blume von der Uni Basel und Deutschlandfunk Nova-Moderatorin Ilka Knigge darüber, wie ein guter Umgang mit Veränderungen im Zyklus aussehen kann, damit der Schlaf möglichst wenig leidet.
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