Am Morgen des 1. Septembers 1939 überschreiten Soldaten der deutschen Wehrmacht die Grenze zum Nachbarland Polen und entfachen damit den Zweiten Weltkrieg. Rund sechs Wochen später nehmen Hitler und die Generalität in Warschau eine Siegesparade ab, die in Deutschland für Freude sorgt, im Rest Europas aber Angst auslöst.
Die Sowjetunion hatte vorher, im August 1939, mit dem Deutschen Reich einen Pakt geschlossen. Dieser sah vor, dass beide einen Teil des polnischen Gebiets annektieren: Entlang einer vorher festgelegten Demarkationslinie gründet die deutsche Seite, als Generalgouvernement, die Reichsgaue Wartheland und Danzig-Westpreußen sowie den neuen Regierungsbezirk Zichenau in Ostpreußen.
Vom Osten weiten sich die litauische, belarussische und ukrainische Sowjetrepublik auf polnisches Staatsgebiet aus. Im Generalgouvernement findet später ein Großteil der Shoah statt, in den von der UdSSR okkupierten Gebieten wird eine gnadenlose Russifizierung durchgeführt.
"Blitzkriege" in alle Himmelsrichtungen
Der Überfall auf Polen war der Anfang einer Reihe sogenannter "Blitzkriege", die im Westen gegen Frankreich und die Benelux-Staaten, im Norden gegen Dänemark und Norwegen und auf dem Balkan gegen Jugoslawien und Griechenland initiiert wurden.
Als mit dem "Unternehmen Barbarossa" am 22. Juni 1941 der Krieg auf sowjetischen Boden getragen wird, scheint es am Anfang so, als würden sich die Erfolge der Wehrmacht fortsetzen. Tatsächlich begann mit dem Überfall auf die Sowjetunion aber das Ende des NS-Regimes, das am 8. Mai 1945 kapitulierte.
Ihr hört in Eine Stunde History:
- Der Historiker und Verleger Ernst Piper beschäftigt sich mit der Stimmung in den Wochen und Monaten vor Beginn des Überfalls auf Polen im Sommer 1939.
- Der Journalist Joachim Käppner erläutert den Weg, der zwei Jahre später zum Überfall auf die UdSSR führte.
- Die Historikerin Ulrike Jureit befasst sich mit der Wehrmacht und den Verbrechen, die während des Krieges geschehen sind.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld erläutert Aspekte der Vorgeschichte des Zweiten Weltkriegs.
- Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Grit Eggerichs erinnert an den fingierten Überfall auf den Sender Gleiwitz am 31. August 1939.
Info: Auf unserem Bannerbild oben ist die Siegesparade der Deutschen Wehrmacht am 5. Oktober 1939 in Warschau zu sehen. Adolf Hitler nimmt die Parade ab.