So wie Kinder ihren Teddy lieben können, ist auch eine emotionale Bindung zwischen Mensch und Maschine vorstellbar. Dafür müssen Computer aber erst lernen, was Gefühle sind.
Kann ein Mann sich in ein Betriebssystem verlieben? Im neuen Film von Spike Jonze geht das. Patrick Gebhard forscht auf dem Gebiet des "affective computing" und versucht herauszufinden, welche Informationen ein technisches System braucht, um adäquat auf menschliche Gefühlsregungen zu reagieren.
"Zuerst mal muss ein Computer eine Idee davon haben, was Gefühle überhaupt sind. Was Gefühle "anrichten" - im positiven Sinne - wie sie Entscheidungen beeinflussen, wie sie Interaktion beeinflussen, wie das Gesicht sich ändert, wenn ich ärgerlich bin, wie Hand- und Körperbewegungen sich ändern, wenn ich freudig bin, diese Modelle oder auch Regeln versuchen wir dem Computer beizubringen."
Als nächsten großen Schritt in der Computertechnologie sieht Gebhard die Entwicklung von Maschinen, die "wertschätzend" mit Menschen umgehen. Indem ein Computer die Gefühlsregungen des Menschen "verstehen" lernt, kann er besser einschätzen, worauf sie Wert legen und individueller auf sie reagieren. Die "Wahrnehmung" von Gefühlen wie Verärgerung oder Überforderung, könnte helfen, dem Menschen bei der Bedienung eines Geräts Hilfestellungen anzubieten. Auch die Industrie erforscht die Möglichkeiten der emotionalen Kommunikation: Dass ein Staubsauger-Roboter sich aufbläht, wenn er voll ist, ist ein deutliches Zeichen, dass wir ihn leeren sollten.
Trailer zum Kinofilm "Her" von Regisseur Spike Jonze