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Erst kam Corona, dann der Lockdown und nun kämpfen viele Menschen auf der Welt um ihre Existenz. Die Gründe reichen von Kurzarbeit, über Kündigungen bis zu Geschäftsaufgaben. Wie die betroffenen Personen damit umgehen, erzählen sie uns in der Ab 21.

Die weltweite Reisewarnung ab Mitte März hat den Tourismus und die Reisebranche fast zum vollständigen Stillstand gebracht. Die sonst übervollen Flughafenhallen waren auf einmal leer und die Flugzeuge sind am Boden geblieben, genauso wie Flugbegleiter Payam Ghanioghli. Er arbeitet bei Germanwings und sagt, Fliegen sei sein Traumjob.

Zuletzt geflogen ist er Mitte März und im April kam dann die Gewissheit, dass der Flugbetrieb der hundertprozentigen Lufthansa-Tochterfirma nicht wieder aufgenommen wird. Payam bekommt zwar weiterhin sein Grundgehalt und kann damit die meisten Fixkosten bezahlen, aber er weiß nicht, wie es weitergehen wird.

"Jede Airline, die Kurzarbeit angemeldet hat, kann kein neues Personal einstellen und der Bedarf geht gegen null."
Payam Ghanioghli, Flugbegleiter

Zurzeit jobbt er als Verkäufer in einem Klamottengeschäft: "Das ist aber nicht mein Plan B", denn eigentlich möchte er nur fliegen. Was er sich beruflich noch vorstellen kann, erzählt er uns im Podcast.

Im April und Mai haben die Unternehmen weniger Leute eingestellt

Sie stehen kurz vor dem Berufseinstieg: Etwa eine halbe Million Menschen machen in diesem Jahr ihren Uniabschluss in Deutschland. Das hat Deutschlandfunk-Nova-Reporter Markus Golla recherchiert. Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass Unternehmen im April und Mai weniger Leute eingestellt haben, als sonst.

Durch Arbeitslosigkeit können Selbstzweifel entstehen, davor sollen wir uns schützen, sagt Psychologin Benthe Untiedt. Sie rät, dass wir uns mit dieser Situation anfreunden und das Beste daraus machen sollen.

"Wartezeit überbrücken, sich vielleicht eine Weiterbildung suchen oder sich sozial engagieren. Sodass man das Gefühl hat: Das, was ich mache, das hat einen Einfluss."
Benthe Untiedt, Psychologin

Auch Malte Sandner, er forscht am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, empfiehlt gerade jungen Studierenden, kurz vor ihrem Abschluss, nicht in Panik zu geraten. Er sagt, im Bereich der Fachkräfte könne sich die Situation schnell verändern und der Bedarf an Leuten wieder steigen.

40 Prozent der Studierenden haben während der Krise ihren Job verloren

Im Studium haben die wenigsten Leute richtig viel Geld, auf das sie im Notfall zurückgreifen können. Doch durch Corona wird dieses Problem noch größer: Einer Umfrage zufolge haben nun auch noch 40 Prozent der Studierenden ihren Job verloren. Weil sie zum Beispiel in der Gastronomie gearbeitet haben, die besonders von der Krise betroffen ist.

Pia studiert Media Engeneering und hat kurz vor dem Lockdown ihren Werkstudierendenjob gekündigt, da sie nicht zufrieden war. Doch dann hat sie nicht, wie erhofft, direkt mit einer neuen Stelle weitermachen können. Eigentlich wollte sie jetzt gerade schon ihre Bachelorarbeit fertig haben, aber nun hat sie mehr Sorgen ihren Kühlschrank vollzubekommen.

"Ich habe Angst, dass mir das Geld ausgeht, bevor ich mit der Bachelorarbeit fertig bin."
Pia, Studierende

Sie hat aktuell mehr Ausgaben, als Einnahmen und kann sich auch nicht auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern verlassen. "In der ersten Woche war ich wie gelähmt, dann habe ich mich informiert und mich bei Stipendien beworben", außerdem hat sie BAföG beantragt und sich um Kredite bemüht. Wie sie trotz der Krise an einen Nebenjob gekommen ist, erzählt sie uns in der Ab 21.

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Shownotes
Existenzsorgen
Zukunft: Wie Corona unsere Jobs zerstört
vom 23. Juni 2020
Moderation: 
Dominik Schottner
Gesprächspartner: 
Payam Ghanioghli, Flugbegleiter
Gesprächspartner: 
Markus Golla, Deutschlandfunk-Nova-Reporter
Gesprächspartnerin: 
Pia, Studierende