Wenn sich die Bettpartnerin oder der Bettpartner in der Nacht wälzt, schnarcht oder sich breit macht, dann schlafen wir nicht gut. Aber zu zweit kann es auch kuschelig sein und wir fühlen uns geborgen. Was weiß die Wissenschaft darüber, wie es sich auf den Schlaf auswirkt, das Bett zu teilen?
In einer aktuellen Übersichtsarbeit haben Forschende herausgefunden: Wenn man Menschen nach ihrer Schlafqualität fragt, berichten sie oft, dass sie besser schlafen, wenn der Partner oder die Partnerin neben ihnen liegt. Sie sagen beispielsweise, dass sie es gemütlicher finden oder wärmer, sie sich sicherer fühlen und ruhiger schlafen können. Allerdings hängt die Schlafqualität auch eng mit der Qualität der Beziehung zusammen, erklärt Schlafforscherin Christine Blume.
"Grob gesagt: Wer am Tag besser harmoniert, schläft auch besser nebeneinander."
Und: Wurde der Schlaf gemessen, waren die Befunde weniger eindeutig. Das eigene subjektive Gefühl und der tatsächlich gemessene Schlaf können also auseinandergehen.
Insgesamt gibt es zu dem Thema nur wenige und oft auch nur kleine Studien, schränkt Christine Blume ein. In die nun veröffentlichte Übersichtsarbeit etwa seien nur sechs Studien eingeschlossen worden. Und von solchen Studien lasse sich nicht auf den Einzelfall schließen.
Kompromisse finden: Mit Partner*in reden hilft
Die Schlafforscherin empfiehlt, möglichst mit der Partnerin oder dem Partner zu besprechen, was man jeweils braucht und was einem guttut. Über-Schlafen-Hörerin Tina und ihr Mann zum Beispiel haben ganz unterschiedliche Vorlieben, was die Helligkeit und die Temperatur im Schlafzimmer angeht. Als Kompromiss lüften sie vor dem Schlafengehen kräftig das Zimmer, machen das Fenster zu und lassen das Rollo nur ein Stück herunter.
"Mein Mann möchte es zum Beispiel ganz dunkel haben, ich dagegen bin gewohnt, mit offenem Fenster zu schlafen und nix mit Rollo oder so."
Kompromisse zu finden, ist super wichtig, sagt auch Christine Blume. Denn Menschen seien eben unterschiedlich lichtempfindlich und auch die Wohlfühltemperatur in der Nacht sei etwas sehr Individuelles.
Wohlfühltemperatur und -lichtstärke sind individuell
Die gute Nachricht: Für die Temperatur unter der Decke ist die Temperatur im Schlafzimmer nicht entscheidend. Über Kleidung und Bettdecke können wir die Temperatur unter der Decke und auf der Haut beeinflussen, so die Schlafforscherin.
"Für die Temperatur unter der Decke ist die Temperatur im Schlafzimmer eigentlich gar nicht so wichtig."
In dieser Folge Über Schlafen erzählt Hörerin Tina noch ausführlicher, welche Kompromisse sie und ihr Mann gefunden haben, damit beide ruhig und entspannt schlafen können – und warum sie ohne ihn nicht gut schläft.
Schlafforscherin Christine Blume und Nova-Moderatorin Ilka Knigge besprechen die Studien, die es aus der Schlafforschung dazu gibt und beantworten auch, ob der Mythos wahr ist, dass Frauen neben ihren Partnern schlechter schlafen als allein und Männer neben ihren Partnerinnen besser als allein.
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