Auch Ameisen müssen mal und gehen dann aufs Klo. Wo sie sich erleichtern und wieso genau dort, haben Forscher von der Uni Regensburg untersucht.

Es gibt Tiere, die ihren Kot verscharren. Die meisten verrichten ihre Notdurft außerhalb ihres Nests. Zum einen ist es hygienischer, zum anderen lockt der Geruch der Exkremente keine Feinde an. Bei den Ameisen ist das aber anders: Sie erleichtern sich in ihrem Bau, und zwar in den Ecken.

"Die Forscher fragen sich: Warum machen die Ameisen überhaupt in ihren Bau? - Eigentlich halten die Tiere den ja penibel sauber. Manche Arten sterilisieren ihn auch mit Säure."
Anne Tepper, Wissensnachrichten

Die Forscher können bisher noch nicht beantworten, wieso die Ameisen in ihrem Bau aufs Klo gehen. Allerdings haben sie einige Vermutungen: Erstens, der Kot schadet nicht ihrer Gesundheit. Zweitens, die Ausscheidungen dienen einem Zweck: zum Beispiel als Baumaterial, Wegweiser oder Dünger. Drittens, die Ameisen sind einfach zu faul, um den Bau zu verlassen.

Ameisentoiletten im Labor an der Uni Regensburg.
© dpa
So sehen die Ameisenklos im Labor an der Uni Regensburg aus.

Forschungsziel: Kommunikation von Ameisen

Ursprünglich ging es den Wissenschaftler der Uni Regensburg darum, die Kommunikation zwischen den Insekten zu untersuchen. Die Erkenntnisse zum Toilettengang waren ein zufälliges Nebenprodukt. Ein Ameisenbau ist ein komplexes Gebilde und doch wirken die Abläufe sehr strukturiert. Die Forscher erhoffen sich Methoden bei den Ameisen abzuschauen, die sie dann auf unseren Alltag übertragen können.

"Im Verkehr einer großen Stadt gibt es manchmal Staus - niemand weiß genau, wie sich die Autos verteilen. Wenn die Autos miteinander kommunizieren könnten, wäre es vielleicht möglich, dass sie einen Weg um den Stau herum finden."
Shownotes
Zoologie
Toilettengang im Ameisenbau
vom 19. Februar 2015
Moderatorin: 
Grit Eggerichs
Gesprächsgast: 
Anne Tepper, DRadio Wissen Nachrichtenredaktion