Die Stiftung Warentest hat elektrische Zahnbürsten von billig bis teuer getestet. Ergebnis: Günstige Modelle für 16 Euro putzen ebenso gut wie die Edel-Bürste für 220 Euro. Eine teure Zahnbürste hat sogar die Note "mangelhaft" erhalten.
Mit "gut" hat die Stiftung Warentest zwei elektrische Zahnbürsten mit einem Preisunterschied von rund 200 Euro bewertet. 13 Modelle haben die Verbraucherschützer getestet. Die günstigste Variante für 16 Euro aus dem Drogeriemarkt war nur ein wenig schlechter als die teuerste Zahnbürste für 220 Euro.
Qualität geht auch günstig
Gute Qualität muss also nicht teuer sein. Umgekehrt: Teuer ist nicht immer gut. Wie die hochpreisige Zahnbürste für 150 Euro, die die Note "mangelhaft" bekommen hat. Ihre Haltbarkeit ist sehr begrenzt, also auch nicht besonders nachhaltig.
Am günstigsten ist die Handbürste. Wer richtig Zähne putzt, kann schon mit der analogen Bürste alles richtig machen. Die Bundeszahnärztekammer sagt, wenn alle erreichbaren Zahnoberflächen gereinigt werden, ist schon das wichtigste erledigt.
Günstiger Handbetrieb mit Tücken
Bei Kindern mit motorischen Einschränkungen können elektrische Zahnbürsten sehr hilfreich sein. Aber auch für Menschen, die die falsche Putztechnik anwenden, ist eine elektrische Zahnbürste empfehlenswert. Durch falsches Putzen wird zum Beispiel das Zahnfleisch beschädigt oder der Zahnschmelz abgeschrubbt. Elektrische Zahnbürsten reinigen schonender und effektiver.
"Du kannst es mit dem Zähneputzen übertreiben, wenn du zu fest putzt. Dann werden die Zähne nicht zwangsläufig extra sauber, sondern du kannst dabei den Zahnschmelz mit abschrubben."
Entscheidend ist nicht die Dauer des Zähneputzens, auch wenn viele elektrische Zahnbürste auf eine Putzzeit von drei Minuten eingestellt sind und Zahnärzte sagen, mindestens drei Minuten putzen. Wichtig ist, jeden Zahn von allen möglichen Seiten gründlich zu reinigen. Wer das schneller als in drei Minuten schafft, hat trotzdem alles richtig gemacht.
Regelmäßig putzen, aber nicht zuviel
Außerdem ist wichtig, regelmäßig zu putzen, damit die Bakterien reduziert und die Zähne mit Fluorid versorgt werden. Fluorid schützt den Zahnschmelz vor Bakterien und Säureattacken. Das muss aber nicht nach jeder Mahlzeit erfolgen.
Manchmal kann Zähneputzen auch schädlich sein. Wenn beispielsweise das Essen oder ein Getränk viel Säure oder viel Zucker enthält, kann der Zahnschmelz sogar porös werden, wenn direkt geputzt wird. Dann ist es sinnvoller, erst einmal Wasser zu trinken, das verdünnt die Säure und neutralisiert sie.
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