Wir hören völlig verschiedene Ratschläge, wie wir am besten mit unserer Wut umgehen können. Wir – Diane und Main Huong – wollen achtsam mit unserer Wut umgehen. Und das bedeutet, weder die Wut wegzulächeln noch sie zu unterdrücken oder sie einfach rauszulassen.
Aber wie geht man dann am besten achtsam mit seiner Wut um? Man fühlt sie. Wut ist an sich nichts Schlimmes. Wut will uns etwas sagen, nämlich meistens: "Hier werden meine Grenzen überschritten!" Der erste Schritt, um Wut zu fühlen, ist, sie zu benennen.
"Wenn wir lernen, unsere Wut zu benennen und vielleicht sogar auf einer Skala zu verorten, sind wir schon mal einen wichtigen Schritt weiter."
Damit können wir uns defusionieren von der Wut, das heißt: Abstand nehmen. Statt "Ich bin wütend" können wir sagen "Ich fühle Wut". Damit wissen wir: Ich werde irgendwann auch wieder aufhören, Wut zu spüren. Wut spüren ist jedoch nichts für Angsthasen, denn eigentlich wollen wir ja vor allem eines: Unangenehme Gefühle nicht fühlen. Aber Wut zu unterdrücken, macht krank.
Gründe für die Wut suchen
Viel sinnvoller wäre es, wenn wir alle noch weiter graben würden: Was genau steckt denn hinter der Wut? Vielleicht schäme ich mich ja, weil ich etwas gemacht habe, das ich nicht machen wollte. Oder ist es Angst? Unsicherheit?
Wie wir dem auf den Grund gehen und was wir konkret tun können, erfahrt ihr diese Woche. Und warum Wut und Achtsamkeit deswegen auch ein politisches Thema sind, klären wir ebenfalls in der aktuellen Folge von "Achtsam".
Ihr habt Anregungen, Ideen, Themenwünsche? Dann schreibt uns gern unter achtsam@deutschlandfunknova.de
- Achtsamkeitsübung: Geführte Meditation – Kümmern um Wut und Ärger