Alle zwei Jahre finden die World Skills statt – die Weltmeisterschaften der Berufe. Bei dem Wettbewerb treten Auszubildende, Studierende und junge Fachkräfte aus der ganzen Welt in ihren jeweiligen Disziplinen gegeneinander an. Dazu gehören zum Beispiel Flugzeuglackierer, Fliesenleger, Mechatroniker oder Maler.
Die World Skills 2017 finden in Abu Dhabi statt. Mit dabei wird auch Raphael Rossol sein. Der 21-Jährige tritt für die deutschen Fliesenleger an. Als Rapahel vor einiger Zeit einen deutschlandweiten Wettbewerb im Fliesenlegen gewann, wurde der Bundestrainer im Fliesenlegen auf ihn aufmerksam. Er fragte Raphael, ob er nicht ins Nationalteam möchte. "Ich habe zuerst gar nicht gewusst, dass es sowas gibt", sagt der. "Da war ich schon etwas überrascht."
Millimeterarbeit
Dank seines harten Trainings darf er jetzt bei den World Skills starten. Da muss er dann zwei Wände einer Mauerecke verfließen - mit vorgegebenen Motiven. Dafür hat er insgesamt 22 Stunden Zeit.
Durch die Weltmeisterschaften wollen die Organisatoren vor allem junge Menschen für Berufe begeistern und Werbung für die berufliche Bildung machen. Hubert Romer ist Geschäftsführer von World Skills Germany. Der Verein ist so etwas wie der Deutsche Olympische Sportbund für Berufe. Hubert Romer sagt: Die Wettbewerbsteilnehmer sind wichtige Botschafter für ihr jeweiliges Handwerk. Sie verhelfen den Berufen zu mehr Attraktivität. Und ein Weltmeister in einem Unternehmen zieht natürlich auch Kunden an.
Wettbewerbe zeigen Menschlichkeit
Die World Skills geben außerdem spannende Einblicke in die unterschiedlichen Bereiche, sagt Hubert Romer. Am meisten Zuschauer ziehen die Wettbewerbe bei den Pflegeberufen an. "Da sind echte Schauspieler dabei, die den Demenzkranken spielen oder jemanden mit Alzheimer", erklärt Hubert Romer. "Und dann bibbert und zittert man regelrecht mit den Wettkämpfern mit, die versuchen müssen, diese Menschen davon zu überzeugen, jetzt im Raum zu bleiben oder bestimmte Dinge zu tun. Da kommt sehr viel Menschlichkeit rüber."
"Ich hätte nie gedacht, dass man Exzellenz in diesem wunderbaren Beruf so darstellen kann."
Eine internationale Jury misst dann anhand von standardisierten Bewertungsbögen die Performance der Teilnehmer. Neben klar messbaren, objektiven Kriterien, geht es dabei auch um subjektive Aspekte: Wie kreativ oder einfallsreich geht ein Teilnehmer mit einer Situation um? Hat der Teilnehmer ein Problem besonders gelöst?
Das deutsche Team tritt dieses Jahr mit 42 Frauen und Männern in 37 Wettbewerben an. In den vergangenen Jahren landeten die deutschen Teilnehmer immer im oberen Drittel, sagt Hubert Romer. Besonders gut ist Deutschland nach wie vor im Handwerk.