Dabei könnte der Bausektor deutlich nachhaltiger handeln und hätte durchaus das Potenzial, umweltfreundlicher zu sein, sagt Philipp Sommer von der Deutschen Umwelthilfe.
Nicht gleich wegschmeißen!
"Man sollte vielleicht schon erst mal schauen, was von den Dingen kann man auch noch behalten beziehungsweise, wenn man es nicht mehr möchte, dass man es nicht einfach verschrottet."
Wer ein Zimmer oder eine ganze Wohnung nachhaltig renovieren möchte, kann sich auch erst mal auf dem Gebrauchtmarkt umsehen – denn dort gibt es nicht nur Möbel zu kaufen. Auch Waschbecken, Fenster, Türe, Griffe oder Elektrogeräte lassen sich gebraucht erwerben. Die Seite Bauteilnetz bietet beispielsweise vieles an und auch manche lokale Wertstoffhöfe verkaufen gut erhaltene Secondhand-Teile.
Alte Teile korrekt entsorgen
Manche Dinge, wie beispielsweise ein alter, verstaubter Teppich oder ein dreckiger Laminatboden, möchte man dann vielleicht doch nicht von den Vormietern übernehmen. Hier gilt es, richtig zu entsorgen, denn die Wieder-Verwertungsmöglichkeiten sind eher gering. Alte Böden dürfen beispielsweise nicht im normalen Hausmüll entsorgt werden, sondern kommen auf den kommunalen Wertstoffhof. Kleine Mengen kosten im Normalfall nichts, bei größeren Mengen fällt eine Gebühr an.
Die abgekratzte Tapete darf in den Restmüll, sollte aber auf keinen Fall in der Papiertonne landen. Größere Mengen gehören aber ebenfalls auf den Recyclinghof. Für einen neuen Wandanstrich rät Philipp Sommer dazu, immer auf das Blaue-Engel-Siegel zu achten, da diese Farbe weniger schädliche Lösemittel, Weichmacher oder Konservierungsmittel enthält. Ein weiterer Tipp: Immer darauf achten, auf welchem Untergrund gestrichen wird. Auf einem mineralischen Untergrund sollte man auch mit mineralischer Farbe arbeiten, sagt Philipp Sommer.
Boden: Klick-Parkett oder nachhaltiges Holzmaterial
Sind alle ungewünschten Möbelstücke oder Böden aus der Wohnung heraus, kann die neue Einrichtung kommen. Der ideale Boden ist natürlich einer, der lange hält. Arnd Remensperger ist Schreinermeister in Konstanz und rät beispielsweise bei Altbauwohnungen dazu, den alten Bretterboden unter dem abgerissenen Boden einfach wieder aufzupolieren: erst abschleifen und dann idealerweise noch ein naturbelassenes Öl in den Boden einlassen.
"Wenn man in einem Altbau wohnt und man hat noch den alten Bretterboden unten drunter - den abzuschleifen und ihn einfach wieder weiter zu nutzen, wäre am nachhaltigsten."
Wer nicht das Glück hat, einen alten Holzboden vorzufinden, dem rät Arnd Remensperger dazu, einen neuen Parkettboden schwimmend zu verlegen. Schwimmend bedeutet, dass er nicht am Untergrund befestigt wird - auch bekannt als Klick-Parkett.
Für alte Dielen gebe es einen sehr guten Gebrauchtmarkt, sagt auch Philipp Sommer. Aber auch grundsätzlich ist Holz ein ziemlich nachhaltiger Baustoff, weil er eben nachwachsen kann. Allerdings sollte man hier beim Kauf immer auf das FSC-Siegel achten, rät Arnd Remensperger. Anstatt auf Dielen aus Tropenhölzern zurückzugreifen, gebe es auch bei uns in Europa genug stabile und schöne Hölzer aus gesunder Forstwirtschaft.
"Wir haben genug stabile und schöne Hölzer hier bei uns in Europa, die man für einen Boden verwenden kann. Da muss man nicht aus Südostasien oder Afrika irgendetwas importieren."