Nicole und Carsten sind schnell gelangweilt. Das waren sie auch von ihrem Leben in Hamburg. Also haben die beiden sich ein neues Zuhause gebaut – mitten auf dem Land.
Die nächsten Nachbarn leben etwa 100 Meter weit weg. Denn Nicoles und Carstens neues Heim steht auf einem Bauernhof im Wendland. "Ich fand das immer mega-geil, wenn ich ausgebaute Busse oder Bullis gesehen habe", sagt Nicole, "und ich dachte immer: 'Boah, ist das cool, so was will ich auch mal haben.'" Die beiden haben sich diesen Wunsch erfüllt und einen alten Bauwagen aus der DDR gekauft – und ihn zu einem Tiny House umgebaut.
"Städte sind toll, wenn man nachher auch wieder zurückfahren kann."
Dabei haben sie fast alles selbst erledigt, nur beim Dach, der Elektrik und dem Kamin gab es ein bisschen Hilfe. Entstanden sind 25 Quadratmeter, inklusive Badezimmer und Schlaf-Loft. Drumherum gibt es Garten und viel Platz. "Deswegen sagen wir auch immer: 'Diese 25 Quadratmeter fühlen sich an wie das Größte, in dem wir bis jetzt gelebt haben'", sagt Carsten. Seit Dezember 2017 ist das Tiny House ihr Zuhause.
Leben zu Zweit auf kleinstem Raum
Nicole und Carsten halten es auch auf kleinem Raum gut miteinander aus, darin sind sie geübt. Sie haben sich im Geowissenschaften-Studium in Freiburg kennengelernt, sind seit 2006 zusammen und seit 2015 verheiratet. Nicole arbeitet für eine Agentur (auch für Home-Office ist Platz) und Carsten ist Heilpraktiker mit einer Ausbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin.
"Ich habe zum ersten Mal einen Bezug zu meinem Wasser-Konsum."
Bevor sie in das Tiny House gezogen sind, haben sie in Hamburg-Altona gewohnt. Alternative Szene, kleiner Balkon, Grünstreifen vor der Tür. Heute sind sie an den Strom der Scheune angeschlossen, nutzen die Gemeinschaftsdusche und müssen für Wasser mit einem 20-Liter-Kanister zum Hof rüberlaufen. In Eine Stunde Talk erzählen die beiden, wie Nicole vom Stadt- zum Landmenschen wurde, warum Holzhacken therapeutisch ist und wann es endlich schnelles Internet im Wendland geben wird.
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