Seit 14 Jahren vertrauen wir unsere Daten dem aktuellen WLAN-Verschlüsselungsstandard WPA2 an. Doch jetzt naht die Ablösung - die Hersteller haben sich auf einen Nachfolger geeinigt: WPA3. Sicherer und komfortabler soll es dadurch werden.
14 Jahre ist der Verschlüsselungsstandard WPA2 jetzt im Einsatz. Jetzt ist WPA3 im Anmarsch – und das ist ein Grund zum Freuen, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Andreas Noll.
"WPA2 ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit, daher ist es gut, dass nun endlich der Nachfolger vor der Tür steht."
Kürzlich hat die Wifi-Alliance bekanntgegeben, man habe sich nach langen Diskussionen endlich auf die Standards von WPA3 geeinigt.
Die User müssen sich aber noch ein wenig gedulden. Denn auch wenn jetzt feststeht, was WPA3 leisten muss: Erste Geräte, die damit arbeiten, gibt es erst ab dem kommenden Jahr. Denn WPA3 lässt sich nicht einfach mit einem Browser-Update einführen – in der Regel muss ein neuer Router her.
Aus Sicht der Sicherheitsexperten ist WPA3 weniger löchrig als der Vorgängerstandard.
WPA3 ist schwerer zu knacken
Eine bekannte Lücke von WPA2 ist zum Beispiel der sogenannte Offline-Wörterbuchangriff, bei dem vereinfacht gesagt Passwörter einfach durchprobiert werden.
Mehr Komfort mit "Easy Connect"
Neu ist auch, dass ein Easy-Connect-Modus eingeführt wird. Man kann damit das WLAN auf Geräte bringen, die keine oder nur eine sehr rudimentäre Bedienoberfläche haben. Das ist wichtig für das Internet der Dinge.
Wer zum Beispiel einen Fitness-Tracker ohne richtige Oberfläche in sein WLAN einbinden will, kann das dann über Easy-Connect tun.
"WPA3 verspricht mehr Komfort."
Die Unternehmen konnten sich so viel Zeit lassen, um den alten Standard abzulösen, weil Drahtlosnetzwerke inzwischen schon lange nicht mehr nur durch WPA2 geschützt sind, erklärt Andreas Noll. Der kommende WPA3-Schutz ist nur ein Baustein von mehreren.
Schutz nicht nur durch WPA
Mittlerweile werden unsere Daten an vielen Stellen verschlüsselt, vor allem auch im Browser: Wir surfen heute häufig über eine sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) im Netz, zum Beispiel über das Protokoll TLS. Damit sind wir vor neugierigen Blicken geschützt.
Wir sind auch immer wieder in ungeschützten Netzwerken unterwegs: Wenn wir uns etwa in ein freies WLAN im Café einbuchen. Dort vertrauen wir dann vollständig der Verschlüsselung durch den Browser oder durch die Apps.
Unser Heim-WLAN können wir auch heute schon ziemlich sicher machen – indem wir dem WPA2-Router einfach ein möglichst komplexes Passwort geben mit mindestens 16 Zeichen.
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