Eine Schleimspur gilt eher als etwas Negatives. Dabei kann sie entscheidende Informationen erhalten, ob sie etwa von Männchen oder Weibchen stammt. Es ist Zeit, sich Schleim genauer anzugucken.
„Das war für mich das Schleim-Erweckungserlebnis“, sagt Susanne Wedlich. Die Biologin ist Wissenschaftsjournalistin und hat das Buch vom Schleim geschrieben. Ihr Erweckungserlebnis: Sie hat über die Schleimspur bei Schnecken gelesen und dabei gelernt, welche Informationen darin enthalten sind – und war begeistert.
"Schleim war ein Begleiter des Lebens von Anfang an."
Schleime, oder etwas vornehmer ausgedrückt Hydrogele, sind für viele Lebensformen besonders wichtig. Schnecken kommunizieren darüber und für uns Menschen ist der Schleim eine Art Einbruchsicherung vor Erregern. "Unsere Zellen haben zum Beispiel einen Schleimmantel als Schutz um sich", sagt Wedlich. Neben dem Schutz kann Schleim auch als Klebstoff dienen oder als Gleitmittel. "Ohne Schleim könnten wir gar nicht schlucken."
"Wir können es uns heute erlauben, uns vor Schleim zu ekeln."
"Eine wissenschaftliche Definition von Schleim gibt es aber nicht", sagt Wedlich, die sich nach ihrem Erweckungserlebnis jahrelang intensiv mit der zähen Flüssigkeit auseinandergesetzt hat und vom Schleim bis heute fasziniert ist. "Man sieht dem Schleim gar nicht an, was alles drinsteckt."
Viele Menschen können mit Schleim allerdings nicht ganz so viel anfangen, irgendwie scheint die Vorstellung häufig eher Ablehnung auszulösen. "Die Rolle des Schleims ist der Ekelerreger", sagt Wedlich. Der Schleim kommt auch in vielen Filmen nicht gut weg, sei es bei Ghostbusters, Alien oder Blop (ein Film, in dem eine gallertartige Substanz sich nach und nach Lebewesen einverleibt und dabei wächst).
"Ekel ist eine starke Emotion, wie ein Vorschlaghammer."
In Eine Stunde Talk erzählt die Wissenschaftsjournalistin Susanne Wedlich, was Schleim alles kann, was sie daran fasziniert und warum der Schleim einen so einen schlechten Ruf hat.
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