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Männer, Frauen, unterschiedliche Backgrounds: Wie sich ein Vorstand zusammensetzt, hat Einfluss auf den Unternehmenserfolg.

Das Beratungsunternehmen McKinsey hat sich die Zusammensetzung von Unternehmensvorständen und Topmanagement angeschaut und dies mit dem finanziellen Erfolg der Unternehmen abgeglichen: Dafür haben die Studienautoren Datensätze aus 15 verschiedenen Ländern und mehr als 1000 Großunternehmen ausgewertet. Aus Deutschland wurden alle Dax-Konzerne und 35 deutsche Mittelständler berücksichtigt, außerdem waren beispielsweise Firmen aus den USA, Großbritannien, Indien, Mexiko oder Nigeria dabei.

Kulturelle Vielfalt ist erfolgreich

Und es zeigten sich Gemeinsamkeiten erfolgreicher Unternehmen: So hatten Firmen mit dem höchsten Frauenanteil eine um 25 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein als nicht divers aufgestellten Unternehmen. Bei der kulturellen Vielfalt war die Wahrscheinlichkeit sogar um 36 Prozent höher.

Das Studien-Design - die Autoren hatten beispielsweise Quellen wie Jahresberichte ausgewertet - lässt allerdings keine Kausalität zu. Die Studie zeigt nur: Unternehmen mit mehr Diversität im Topmanagement haben auch höhere Umsätze.

Gute Entscheidungen treffen

Die Studienautoren bieten aber eine Erklärung, was den Erfolg begünstigen könnte. Dabei geht es um Gruppenprozesse und die Entscheidungsfindung in Unternehmen. Für Julia Sperling von McKinsey ist eine Voraussetzung für gute Entscheidungen, sich umfassend zu informieren und unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen. Es sei ein Vorteil, wenn es diese diversen Backgrounds in der Führungsetage bereits gibt.

Dass Unternehmen mit mehr Frauen in Top-Position Erfolg haben, könnte auch mit Führungsstilen und einer Unternehmenskultur zusammenhängen, die auf gemeinschaftliche Entscheidungen setzt, so Julia Sperling.

So zeige sich beispielsweise in anderen Studien, dass Frauen ihren Stil eher als partizipativ beschrieben, mit dem Fokus auf Förderung der Mitarbeiter, während Männer sich einen kontrollierenden Führungsstil zuschrieben, bei dem die individuelle Entscheidung wichtig ist.

"Grundsätzlich sind Frauen häufiger beschrieben als fokussiert und interessiert an einer partizipatorischen, gemeinschaftlichen Entscheidung, an der Entwicklung der Talente ihrer Leute."
Julia Sperling, Unternehmensberatung McKinsey

Frühere Studien von McKinsey haben außerdem gezeigt, dass ein Unternehmen mindestens drei Frauen in Führungsebenen brauche, um besonders profitabel zu sein - eine reiche nicht. Ab einem Frauenanteil von 10 Prozent in der Top-Ebene mache sich das bemerkbar.

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Unternehmensstudie
Der Erfolg diverser Führungsteams
vom 19. Mai 2020
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächsparterin: 
Rahel Klein, Deutschlandfunk Nova