Rund sieben Millionen Deutsche fahren regelmäßig Ski. Aber können wir das mit gutem Gewissen tun? Ralf Roth ist Leiter des Instituts für Natursport und Ökologie an der Deutschen Sporthochschule in Köln, er sagt, wir müssen abwägen. Und besonders schlecht fürs Klima ist, wenn wir alle mit dem Auto anreisen.
Wenn wir wirklich dann zum Wintersport in die Berge fahren, wenn es dort viel natürlichen Schnee gibt, können wir unseren CO2-Fußabdruck minimieren. Vor allem aber, wenn wir beispielsweise mit dem Zug und nicht mit dem Auto anreisen. Ralf Roth sagt, dass die Anreise mit dem eigenen Auto 75 Prozent des CO2-Abdrucks ausmacht. Gleichzeitig sei eine Fahrt mit dem Auto in die Alpen besser als ein Flug in irgendein anderes Urlaubsgebiet.
Die für Pisten eingesetzte Energie wird von Vielen gleichzeitig genutzt
Schneekanonen und Skilifte oder Gondeln verbrauchen beim Wintersport viel Energie. Allerdings wird die eingesetzte Energie auch von vielen Urlaubern genutzt. Ralf Roth vergleicht es mit dem Besuch von Thermen oder Erlebnisbädern.
"Die Beschneiung einer Piste verbraucht etwa vier Kilowattstunden pro Person und Tag. Das ist so viel, wie sie mit ihrem Fahrzeug verbrauchen, wenn sie fünf Kilometer fahren."
Als positiven Effekt im Wintersport bezeichnet Roth die Tatsache, dass hier viele Menschen auf einem abgesteckten – und oft engem Raum – ihren Sport ausüben. Dadurch, dass die (meisten) Ski- und Snowboarderinnen auf präparierten Pisten fahren, lässt es sich genau steuern, wo Sport gemacht wird und wo nicht.
"Wir haben etwas weniger als ein Prozent der Alpenflächen in wintersportlicher Nutzung. Da haben wir im Sommer wesentlich größere Probleme."
Insgesamt sei der Wasser- und Stromverbrauch im Wintersport sehr hoch, sagt Ralf Roth. Allerdings sei das, wenn man den Wintersport als eine Wirtschaftsform betrachtet, ähnlich wie beispielsweise in der Landwirtschaft.
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