Was TTIP bringt, weiß niemand so ganz genau. Über das Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA wird seit Monaten verhandelt - geheim. Wikileaks sammelt deshalb per Crowdfunding 100.000 Euro für "Europas meistgesuchtes Geheimnis."
100.000 Euro will Wikileaks dem- oder derjenigen geben, der oder die das am besten gehütetste Geheimnis Europas lüftet: TTIP. Die Verhandlungen über das geplante Freihandelsabkommen zwischen EU und USA finden weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, was unter anderem Wikileaks-Sprecher Julian Assange in einem gestern veröffentlichten Youtube-Video kritisiert.
Geheimniskrämerei à la TTIP
In dem Video kommen auch investigative Journalisten und Politiker zu Wort und erklären, wie wichtig dieses Abkommen für jeden einzelnen EU-Bürger ist und wie seltsam es deswegen sei, dass dieses Handelsabkommen so streng geheim verhandelt wird. Wer in die in die TTIP-Unterlagen schauen will, muss laut Wikileaks einen Termin bei der US-Botschaft machen. So einen Termin gebe es nur zwei Mal pro Woche für je zwei Stunden, wobei auch jeweils nur zwei Parlamentarier gleichzeitig in den Leseraum dürften. Elektronische Devices müssen abgegeben werden, die Abgeordneten dürfen keine Notizen machen und werden von Sicherheitsleuten überwacht.
"Wussten sie, dass wir uns noch nicht mal Notizen machen können? Zum Beispiel zu Themen, die wir uns noch mal näher anschauen müssten, um es zu verstehen."
Die Wikileaks-Mitglieder spekulieren, dass die Verantwortlichen vielleicht schlicht Angst haben davor, dass sich bei mehr Offenheit eine noch größere Opposition bilden könnte gegen TTIP - so wie es etwa bei Acta passiert ist: ein geplantes multilaterales Handelsabkommen, das letztlich vom EU-Parlament abgelehnt wurde. Für die Veröffentlichung der gut behüteten TTIP-Unterlagen sammelt Wikileaks derzeit per Crowdfunding 100.000 Euro.