Für einen guten Whisky sind Sammler bereit, sehr viel Geld auszugeben. Bei einer Auktion wird sogar eine Flasche im Wert von 1,5 Millionen Euro versteigert. Aber was macht den Whisky eigentlich so besonders? Laut Experte Peter Kohl sollten wir nicht nur tief ins Glas schauen, sondern auch dem Fass mehr Beachtung schenken.
1,5 Millionen Euro. So viel kostet die wohl teuerste Whiskyflasche der Welt. Über zwanzig Jahre hat ein US-Amerikaner überwiegend seltene Whiskys aus Schottland gehortet. Jetzt wollen seine Erben die Spirituosen-Sammlung an Kenner und Sammler versteigern. Noch in der ersten Februarwoche beginnt die Auktion und soll bis zum 20. April laufen.
Es handelt sich dabei angeblich um die größte private Whiskysammlung der Welt. Diese fasst knapp 3900 Flaschen. Wie das Auktionshaus mitteilte, könnte die Versteigerung sogar 10 Millionen Euro einbringen. Das wären heruntergebrochen etwa 2500 Euro pro Flasche. Laut Whisky-Kenner Peter Kohl handelt es sich um Flaschen, die extrem rar sind oder von geschlossenen Brennereien kommen. Die Millionen-Pulle aus Schottland stamme etwa aus dem Jahr 1926 und existiere weltweit nur vier Mal, so Kohl.
"Ungefähr 30 Prozent des Geschmacks kommen aus dem Destillat selbst. Ungefähr 70 Prozent des Geschmacks kommen aus dem Fass."
Das Fass fest im Blick
Aber was macht den Whisky als Getränk so reizvoll? Viele denken beim Geschmack intuitiv an Teer oder Rauch. Peter Kohl sieht darin ein Missverständnis. Er erklärt, dass sich die rauchige Note nur einem kleinen Teil aller Whiskys zuordnen lässt. Laut Kohl sollten wir uns nicht nur mit der Flüssigkeit, sondern auch den Fässern beschäftigen. Je nach Lagerung kann die Spirituose dann auch nach Trockenfrucht, Vanille oder Karamell schmecken. Grund dafür sind Fässer, in denen zuvor mitunter Bourbon, Portwein oder Sherry deponiert wurden.